Hydrodynamische Kanalnetzberechnung für die Stadtgemeinde Bad Leonfelden
Die Stadtgemeinde Bad Leonfelden betreibt ein historisch gewachsenes Kanalnetz, das im Zentrum zum großen Teil als Mischwassersystem und in den peripheren Lagen als Schmutzwasser- bzw. Trennsystem errichtet wurde. Bei Starkregenereignissen wurden immer wieder Überlastungen an diversen Kanalabschnitten (vor allem im Mischwassersystem) festgestellt.
Das Team des Linzer Ingenieurbüros aquaplan-ing erhielt in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurkonsulenten DI Martin Klösch den Auftrag zur hydrodynamischen Kanalnetzberechnung auf Basis des ÖWAV-Regelblattes 11 und 19, um eine Aussage über die Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes der Mischwasserentlastungsbauwerke treffen zu können. Das Büro verwendete dafür die Software cePipe in Kombination mit dem Modul ceWave speziell für die instationäre Modellierung.
Das hydrodynamische Modell
Das verwendete hydrodynamische Modell basiert auf der Abbildung des Fließvorganges nach den Saint-Venant-Gleichungen. Wasserstand, Drucklinien und Abfluss werden zeitschrittweise je Element (Haltung) iterativ berechnet. Die Bauwerke inklusive der Drosseleinrichtungen (Regenüberläufe und Regenüberlaufbecken) wurden im Modell mit den realen Wehrhöhen, Kronenbreiten, Speichervolumina, etc. erfasst. Für diese Kurzzeitsimulation wurden die Bemessungsniederschläge (r15,1 und r15,2) der eHYD-Gitterpunkte herangezogen.
Zusätzlich überrechnete aquaplan.ing die vorhandenen Mischwasserentlastungen nach dem ÖWAV-Regelblatt 19, wodurch deren Wirkungsweise auf den Gewässerschutz geprüft wurde. Ein bestimmter Anteil an Inhaltstoffen des Mischwassers muss im Jahresmittel zur biologischen Stufe der Abwasserreinigungsanlage geleitet werden (=Wirkungsgrad der Weiterleitung). Für diese Langzeitsimulation nutze man Regendaten der letzten 5 Jahre von eHYD-Regenstationen (NLV-Messstellen) in Nahlage.
Maßnahmenstudie
“Das Programm ceWave bot uns die Möglichkeit ein Niederschlag-Abfluss-Modell dem hydrodynamischen Model vorzuschalten, was wir auch in diesem Projekt angewendet haben. Die Software hat uns im Projekt gut unterstützt, da die Software die bestehenden Abflussverhältnisse realitätsnah im Modell darstellt. Die Möglichkeit, die Überrechnung nach dem RB19 auch in einem hydrodynamischen Modell durchzuführen, führte zu Simulationsergebnissen, welche auch vor Ort beschrieben und gemessen worden sind“, lautet das Resümee des Teams der aquaplan-Ingenieure.
Aufbauend auf den Ergebnissen der Simulation entwickelte das Team eine Maßnahmenstudie zur hydraulischen Sanierung des Kanalsystems in Bad Leonfelden. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurkonsulent DI Martin Klösch ZT durchgeführt.
Modellierung von ca. 60km Kanalsystem
Hydrodynamische Kurzzeitsimulation (r15,1 / r15,2)
Hydrodynamische Langzeitsimulation über 5 Jahre
Nachweis Wirkungsgrad der Weiterleitung der Entlastungsbauwerke nach RB19
Maßnahmenplanung zur hydraulischen Sanierung


Oben: Hydrodynamischen Kanalnetzberechnung auf Basis des ÖWAV-Regelblattes 11 und 19: Wasserstand, Drucklinien und Abfluss werden zeitschrittweise je Element (Haltung) iterativ berechnet.


Oben: Berechnungsvorgang der hydrodynamischen Kanalnetzberechnung auf Basis des ÖWAV-Regelblattes 11 und 19
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